Spitzenspiel, Oberallgäu-Derby und das bei Flutlicht: Vor 350 Zuschauern in Niedersonthofen war dem FC Wiggensbach und den ungeschlagenen Niso-Boys anzumerken, dass sie alles auf dem Platz ließen. In der letzten Offensiv-Aktion gelangWiggensbach der Ausgleich. Trotzdem bleibt beim FCW dasGefühl: Da wäre sogar mehr als das Remis möglich gewesen.
Beide Mannschaften starteten gut in die Partie. Wiggensbach kombinierte sich immer wieder gefährlich nach vorne. Hinten musste das Team von Trainer Alexander Methfessel allerdings aufpassen, nicht zu hoch zu stehen. Bei Ballverlusten Wiggensbachs fuhren die Niso-Boys schnelle Konter.
In der 15. Minute setzte sich Niklas Winter nach Steckpass über die rechte Seite stark durch und servierte den Ball zu FCW-Kapitän Lukas Ried. Der Stürmer fackelte nicht lange und schoss den Ball in die Maschen. Weil der Abschluss mit rechts sein linkes Bein touchierte, flog der Ball mit Drall über den Keeper ins Kreuzeck. Die Gäste erspielten sich weitere Gelegenheiten, oftmals haperte es aber am letzten Pass. Niedersonthofen strahlte vor allem bei Standardsituationen Gefahr aus. Mit 1:0 ging es in die Pause.
Nach der Pause führten beide Mannschaften das Spiel mit hoher Intensität weiter. Ein individueller Fehler bescherte dann einen Treffer. Linksaußen Dominik Berger spielte einen Rückpass, SG-Stürmer Christian Kreuzer funkte dazwischen. FCW-Keeper Marinaro stürmte heraus, Kreuzer umkurvte ihn und schob cool zum 1:1-Ausgleich ein.
Unbeeindruckt drängte der FCW darauf, wieder in Führung zu gehen. Gute Gelegenheiten, etwa ein Schuss von Verteidiger Moritz Ewald, rauschten aber knapp an der Kiste vorbei. Und dann luden die Wiggensbacher Kreuzer ein zweites Mal ein. Jonas Hofmann köpfte unglücklich gegen Simon Kolbs Brust. Von dort sprang der Ball dem Niso-Stürmer in die Füße. Allein lief der auf Marinaro zu und schloss eiskalt ab. Der Treffer in der 86. Minute hielten viele Zuschauer für die Entscheidung.
Wiggensbach warf noch mal alles nach vorne und schlug lange Bälle in den Sechzehner. In der letzten Aktion verlängerte Manuel Methfessel per Kopf auf Ried. Der köpfte am Keeper vorbei ins Tor (90 +5.). Der Jubel bei der Mannschaft war genauso euphorisch wie der der Niso-Boys bei ihrem Führungstreffer. Nach einem Spiel, das bis zum Ende spannend blieb, wirkten beide Mannschaften am Ende nicht ganz zufrieden. [ep]